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DER Schuhplattler

Schuhplattler ist der Name eines Tanzes, der in Teilen Oberbayerns, Österreichs und Südtirols populär ist. Er ist aus dem Ländler entstanden. (Der Ländlertanz oder Ländler (Landler) ist ein Volkstanz von meist mäßig geschwinder Bewegung und heiterem Charakter.)

Aufgrund seiner Bekanntheit wird er meist als alpenländischer Volkstanz wahrgenommen, gilt jedoch wie der Sirtaki als erfundene Tradition.

Der Name „Schuhplattler“ stammt etwa aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Idee von regional differenzierten Volkssitten entstand während der Romantik und war mit der Vorstellung des Gewachsenen und Autochthonen als Antithese zur Industrialisierung verbunden. In der Gründerzeit wurde dieses angeblich bäuerliche Brauchtum in Städten wie Wien, München, Salzburg und Innsbruck zum festen Bestandteil der bürgerlichen Selbstdarstellung.

Der Schuhplattler war ursprünglich ein Paartanz. Die Form war zunächst noch frei und ohne Regeln. Im Drei-Viertel-Takt eines Ländlers absolvierte der Bursch eine Folge von Sprüngen und Hüpfbewegungen nach dem Rhythmus der Musik. Dabei „plattelte“ (schlug) er sich selbst auf Schenkel, Knie und Fußsohlen, „paschte“ (klatschte) in die Hände und stampfte mit den Füßen auf. Den Abschluss bildete ein kurzer, walzerischer Rundtanz mit dem Dirndl. Wie diese Tänze ursprünglich ausgesehen haben, ist aus Aufzeichnungen in Südtirol überliefert. 

Zumindest seit der ersten Ausfahrt der Zillertaler Sängerfamilie Rainer ins Ausland und den dort veranstalteten „Tirolerabenden“ um 1824 wurde dieser ursprüngliche Paartanz zum Schautanz umgeformt; diese Entwicklung wurde durch die nach 1880 gegründeten bayerischen Gebirgstrachten-Erhaltungsvereine fortgesetzt. Diese Vereine formten einen genau festgelegten Tanz, den Schuhplattler. Er wurde damit vom Werbetanz zum Schautanz.

Heutzutage wird der Plattler vielerorts von Heimat- und Trachtenvereinen ausgeübt. Das Tragen einer Tracht ist beim Schuhplatteln üblich, beim Preisplatteln unabdingbar. Hier wird neben der Exaktheit der Tanzausführung besonders auf die Originalität und Vollständigkeit der Festtracht geachtet. Das Preisplatteln ist ein Turnier, bei dem mehrere Vereine und Gruppen zusammenkommen, um im Einzelwettbewerb oder im Gruppenwettkampf gegeneinander anzutreten.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts setzte sich mit dem „Burschenplattler“ (ohne Dirndl) eine Neuerung durch, die sich vom ursprünglichen Charakter des Plattlers als Werbetanz entfernt hat. In den 1950er Jahren wurde aus touristischen Gründen der „Marschplattler“ (z. B. „Holzhacker“) ins Leben gerufen, der den bisher obligaten Dreivierteltakt des Ländlers aufgibt und der ebenfalls nur von Burschen ausgeführt wird.

In den letzten Jahren bildeten sich vielerorts neue Schuhplattlergruppen, die die Tradition des Schuhplattelns zum Teil auch auf eine moderne und jugendliche Art neu interpretieren. 

Mit moderner Musik, neuen – teils akrobatischen – Figuren und auch Frauen als Mitgliedern in den Gruppen wird dieser traditionelle Tanz dem 21. Jahrhundert angepasst, ohne dabei seine Wurzeln zu verleugnen, wobei natürlich auch traditionelle Plattler bei den meisten Gruppen auf dem Programm stehen. 

 

GAUFESTE 2022

In der Chiemsee-Pur Region im Chiemgau finden jedes Jahr verschiedenen Gaufeste mit Trachtenumzug statt.

 
 
  • Das 102. Gaufest des Bayerischen Inngau-Trachtenverbandes verbunden mit dem 75. Gründungsjubiläum des G.T.E.V Almarausch Hochstätt e.V. wird vom 07. - 17.07.2022 in Hochstätt gefeiert.

    Infos unter https://www.chiemsee-alpenland.de

  • Vom 14. - 25. Juli wird in Bad Endorf das 132. Gaufest des Gauverbandes I und das 131-jährige Gründungsfest des G.T.E.V. Edelweiß Endorf e.V. gefeiert.

    Infos unter https://www.chiemsee-alpenland.de

  • Das 84. Gaufest des Chiemgau Alpenverbandes findet vom 28. Juli bis 7. August in Schleching statt.

    Infos unter https://www.chiemsee-alpenland.de