• Aha-Erlebnisse

  • Steinzeit-Feuer machen

  • Eiszeit-Abteilung

Schnellkurs Chiemgau-Entstehung

Es dauerte 250 Millionen Jahre, bis die Gewalt der Kontinentaldrift versteinerte Meeresböden auftürmte und so die Chiemgauer Alpen und ihr Vorland schuf. Im Naturkundemuseum Siegsdorf bekommt man einen Überblick, wo diese unvorstellbar lange Zeit „gespeichert“ ist: In den Gesteinsschichten, aus denen die Chiemgauer Erdkruste aufgebaut ist. So was gibt es nur in Siegsdorf. Und natürlich noch weitere Aha-Erlebnisse. Am Geowürfel kann man nicht nur die Baustruktur unserer Gegend erkunden, sondern man löst damit auch gleich ein Erdbeben aus.

In der Fossilien-Abteilung stehen die ästhetischen Überbleibsel ausgestorbener Pflanzen und Tiere Spalier. Man könnte fast sagen „Hier tobt das Leben“, wenn es nicht lauter Versteinerungen wären. Das Salzwasser-Aquarium mit Fischen und Korallen vermittelt ein ungefähres Bild davon, wie es ausgesehen haben könnte, als die gleich nebenan stehenden versteinerten Korallenstöcke in den vergangenen Meeren lebten.

In der Eiszeit-Abteilung bildet das Siegsdorfer Mammut-Skelett das Zentrum. Es ist das größte, vollständigste und am besten erhaltene Mammut-
skelett Europas. Eiszeitfreunde haben ihre Freude am Siegsdorfer Gletschermodell. Es zeigt den Chiemsee-Gletscher vor ca. 15.000 Jahren, als das Eis der Gletscher schon kräftig abschmolz, aber noch weit ins Alpenvorland reichte. Spaßvögel sagen dazu oft, der Chiemsee war damals erst zur Hälfte „fertig“.

Als nächstes folgt die Bärenhöhle, die Welt der Höhlenbären und Fledermäuse - und man kommt in der Steinzeit wieder raus. Feuersteinmesser, Pfeilspitzen, Steinbeile, Knochengeräte - alle aus dem Chiemgau und Rupertiwinkel – legen Zeugnis von der Besiedlung Südostbayerns während der letzten 47.000 Jahre ab. Weiter geht es dann im Freigelände, dem SteinZeitGarten.

Der 47.000 Jahre alte Siegsdorfer Höhlenlöwe ist das thematische Bindeglied vom Museum zum gleich daneben angelegten SteinZeitGarten. Hungrige steinzeitliche Jäger haben damals das Fleisch des Höhlenlöwen verwertet und mit Feuersteinmessern von den Knochen geschnitten. Die dabei entstandenen Schnittspuren auf den Originalknochen des Löwen sind heute noch deutlich zu sehn.

Im SteinZeitGarten können Besucher die abenteuerlichen Seiten eines Lebens als Jäger und Sammler nachempfinden. Doch im Vergleich zum richtigen Leben unserer Urahnen gibt es hier „Steinzeit light“. Also keine gefährlichen Tiere, dafür viel Spaß beim selber ausprobieren.

Am besten gleich bei der Jagdwand. Dort können Mammut und Riesenhirsch mit kleinen Weidenringen „erlegt“ werden. Oder die Fotowand. Sepp und Resi, die bayerischen Neandertaler, warten nur darauf sich mit den Gästen ablichten zu lassen. In einem kargen Felsunterschlupf laden mystische Höhlenmalereien dazu ein, sich zurück zu ziehen. Spätestens bei der Fossilien-Kiesgrube und dem Edelstein-Sandkasten wird dann aus jedem Besucher, egal ob Jung oder Alt, ein Jäger und Sammler. Die Schätze, die dabei gefunden werden, darf man natürlich behalten. Die große Feuerstelle ist der lebendige Mittelpunkt im Steinzeitgarten. Jeden Donnerstag von Mitte Mai bis Mitte Oktober brennt hier ein Lagerfeuer und die Frauen vom Museumsteam machen fleißig immer wieder neuen Stockbrotteig. An diesen Aktionstagen kann die ganze Familie mit steinzeitlichem Werkzeug werkeln, schleifen, bohren, polieren, auffädeln, zwirnen und vieles mehr. Oft wird auch der Lehmbackofen in Betrieb genommen und köstlich duftendes Ötzi-Brot wird gebacken.

Ein Steinamulett herstellen, Feuerstein bearbeiten, Steinzeit-Feuer machen und anderes mehr kann man auch unter fachkundiger Anleitung erlernen. Diese Kurse bieten sich vor allem für Schulklassen, Kindergruppen und Vereinsausflüge an.

Wer von den vielen Angeboten müde geworden ist, der kann sich auf dem Museumsvorplatz der plätschernden Kugelmühle zuwenden. Dazu ein Selfie mit Rudi, dem Mammut und ein rundherum gelungener Museumsbesuch geht zu Ende.

 

Mammut Museum

Öffnungszeiten:
Sommersaison:

01. April bis 31. Oktober
täglich 10.00 – 18.00 Uh

Wintersaison:

01. November bis 31. März
täglich von 10.00 – 15.30 Uhr

01. Dezember – 26. Dezember
geschlossen

MAMMUT MUSEUM

Südostbayerisches Naturkunde- und Mammut-Museum Siegsdorf

Auenstraße 2
D - 83313 Siegsdorf

Kontakt
Tel. +49 (0) 86 62 / 133 16
www.museum-siegsdorf.de