GAUFESTE: TRACHT UND TRADITION

Der Chiemgau ist auch für seine besonders lebendigen Trachtenfeste bekannt. Die aktive Erhaltung der authentischen Trachtenkultur ist weithin ein großes Anliegen und wird in jedem Ort mit viel Aufwand gepflegt. Viele Chiemgauer sind bereits von Kindesbeinen an Mitglied des örtlichen Trachtenvereins und immer neue Gruppen der verschiedenen Vereine zeigen den hohen Stellenwert von Tracht und Tradition noch heute.

Das Gautrachtenfest, auch Gaufest genannt, ist die wichtigste Veranstaltung im Jahr eines Trachtlers. Beinahe jeder Gauverband, der dem Bayerischen Trachtenverband angehört, führt jährlich ein Fest dieser Art durch. In der Regel wird für das Gautrachtenfest mindestens ein großes Bierzelt aufgestellt.

Im Zelt finden den ganzen Tag über, bis spät in den Abend, auf der großen Bühne die Darbietungen und Tanzaufführungen statt. Sie umfassen die traditionellen und für die Gaufeste so typischen Wettbewerbe wie das Preisplattln, das Dirndldrahn oder das Goaßlschnalzen. Hierbei stehen die Trachtler artistisch auf den Tischen der Gäste und zeichnen mit langen Peitschen (Goaßln) schwungvoll eine liegende Acht in die Luft. Durch die Gegenbewegung wird ein Knall, das sogenannte Goaßlschnalzen, erzeugt.

Natürlich darf auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Als typisch bayerische Kost sind knusprige Grillhendl, Schweinshax´n oder Schweinswürstl mit Sauerkraut die immer beliebten Klassiker, meist begleitet von der fast obligatorischen Maß Bier.