FRAUENINSEL. PERLE IM CHIEMSEE

Von besonderem Reiz ist die Fraueninsel mit ihrem berühmten Benediktinerkloster Frauenwörth.

Die Fraueninsel gehört zu der Gemeinde Chiemsee und ist ca. 12 ha groß. Auf der autofreien Insel leben heute etwa 300 Einwohner und im Kloster ungefähr 30 Benediktinerinnen. Das besondere Inselflair der Fraueninsel, auch Frauenchiemsee genannt, beruht auf dem Nebeneinander von Kultur, Religion und Tradition: Neben Restaurants und Übernachtungsbetrieben, traditionellen Töpfereien und Fischereien sowie den sakralen Bauten sind es die malerischen und gepflegten Häuser und Gärten, der alte Baumbestand mit einer 1000-jährigen Linde und das eigenständige Dorfleben abseits vom Tourismustrubel mit Bäckerei oder Fußballplatz. Im Sommer wird es manchmal eng auf der kleinen Insel, zu empfehlen ist dann eine Übernachtung auf der Insel. Am Abend nach der letzten Dampferabfahrt die Ruhe und Beschaulichkeit bei Sonnenuntergang und geräuchertem Fisch genießen, das ist Romantik pur!

Der Name der Fraueninsel leitet sich ab vom ältesten Nonnenkloster Deutschlands, das 772 vom Bayernherzog Tassilo III. gegründet wurde. Die erste namentlich bekannte Äbtissin ist die selige Irmengard  (gest. 866), deren Gebeine im Münster verehrt werden. Sie ist die Schutzpatronin des Chiemgaus und Frauenchiemsee ist heute immer noch ein Wallfahrtsort.

Auch der freistehende Campanile neben der 1200 Jahre alten Münsterkirche und die karolingischen Torhalle sind vielfotografierte Sehenswürdigkeiten der Insel.

Frauenchiemsee ist eine der ältesten Künstlerkolonien Europas. Freilicht-Malern wie Max Haushofer und Schriftstellern wie Ludwig Ganghofer und Ludwig Thoma diente die Insel als stilles Refugium, auf dem malerischen Friedhof der Fraueninsel sind einige bekannte Künstler begraben. Als vor rund 150 Jahren die ersten Erholungssuchenden per Bahn und Schiff anreisten und begannen, die Ruhe zu stören, zogen sich die scheuen Maler zurück. Eine Quelle der Inspiration ist die Insel noch heute: Das Kloster Frauenwörth ist ein bekannter Seminarort für Erwachsenenbildung, viele Musikveranstaltungen finden hier statt.

Unser Tipp: Der Rundweg um die Fraueninsel ist 1,5 Kilometer lang, rollstuhlgeeignet und ideal für einen Sommer- oder Winterspaziergang mit Blick auf See und Berge (ca. 30 Minuten). Bei Vereisung des Chiemsees wird die Schifffahrt zur Fraueninsel eingestellt.

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Das Marienmünster ist eine dreischiffige Basilika aus dem 11./12. Jahrhundert und gehört zu den ältesten Kirchen im süddeutschen Raum. Der romanische Bau weist spätgotische Einflüsse auf und verfügt über einen der ältesten Chorumgänge Süddeutschlands. Hier ist die Ruhestätte der Heiligen Irmengard, die als erste namentlich bekannte Äbtissin dem Kloster vorstand. Sie ist Schutzheilige der Insel und des Chiemgaus. Ihr Grab wird besonders von Paaren mit einem Kinderwunsch besucht. Im Marienmünster können Sie sich auch trauen lassen.

Der freistehende Glockenturm des Marienmünster, auch „Campanile“ genannt, stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist das Wahrzeichen der Insel: ein wuchtiger, achteckiger Turm mit Zwiebelhaube.

Die karolingische Torhalle aus dem 9. Jahrhundert ist das älteste Gebäude der Insel. Im Treppenhaus können Kopien der romanischen Fresken, die wohl Anfang des 12. Jahrhunderts in der Klosterkirche Marienmünster entstanden sind, besichtigt werden. Sie sind frühe Zeitzeugen romanischer Monumentalmalerei in Europa. In der Michaelskapelle wurden auf den Apsiswänden Fresken aufgedeckt, die zu den frühesten in ganz Bayern zählen und in der Zeit 860 bis 865 unter byzantinischem Einfluss entstanden sind.

Auf dem Friedhof der Klosteranlage ruhen bekannte Bildhauer, Maler, Schriftsteller, Professoren und Musiker. Zum Beispiel hat Max Haushofer, der an der Münchner Technischen Universität eine Professur für Nationalökonomie und Statistik inne hatte, hier seine letzte Ruhe gefunden. Er ist der Sohn des berühmten Landschaftsmalers Maximilian Haushofer, der als der Gründer der Künstlerkolonie auf der Fraueninsel in die Kunstgeschichte eingegangen ist.

Der Klosterladen verkauft selbstgemachtes Marzipan in traditionellen Holzmodellen geformt, Likör und Literatur.

FRAUENINSEL ÄLTESTER KRAFTORT DER REGION

Viele Einheimische und Besucher halten die Fraueninsel für einen der ältesten Kraftorte der Region. Dafür gibt es zahlreiche Erklärungsansätze. Weit verbreitet ist die Auffassung, dass die Auswahl von Standorten für Klöster mitnichten dem Zufall überlassen war. Vielmehr wurden dafür besonders kraftreiche Plätze gesucht. Dass die Insel in keltischer und römischer Zeit, ja sogar schon in der jüngeren Steinzeit besiedelt war, und das trotz des beschwerlichen Übersetzens über den damals noch deutlich größeren See, gilt als Hinweis dafür, dass die positive Ausstrahlung schon damals erkannt wurde. Physikalisch betrachtet ist die Insel ein starker Platz, an dem durch die große umgebende Wasserfläche der Einfall von Licht und Sonne besonders groß ist. In der Radiästhesie gilt der Ort wegen der Kreuzung von Leylines als Kraftort. Speziell der Lindenhain wird von vielen Besuchern als besonders kraftreich empfunden. Und letztlich können die Millionen von Menschen, die seit Jahrhunderten die Steinschwelle an der Pforte des Münsters abtreten, nicht irren: Die Fraueninsel ist ein Ort zum Wohlfühlen, Einkehr halten, Beten und Kraftanken.

Anno 772 gründete Bayernherzog Tassilo III das Benediktinerinnenkloster Frauenwörth. Die erste namentlich bekannte Äbtissin ist die Selige Irmengard (832 bis 866), die Schutzpatronin des Chiemgaus. Im Anschluss an ihre Seligsprechung 1928 setzte ein Pilgerstrom auf die Insel ein, der bis heute anhält. Heute wenden sich viele Paare mit Kinderwunsch an die Selige Irmengard. Die zahlreichen Votivtafeln in der Irmengard-Kapelle, dem rückwärtigen Teil des Münsters, zeugen davon.

Der freistehende Campanile neben dem 1200 Jahre alten Münster ist nicht nur ein Wahrzeichen, sondern auch eines der beliebtesten Fotomotive der Region. Die Fraueninsel ist ganzjährig über die Häfen Gstadt und Prien erreichbar.

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